Beispiellose Nachfrage nach Notunterkünften in Nordirland
Die Northern Ireland Housing Executive (NIHE) hat mit einem Anstieg der Nachfrage nach Notunterkünften zu kämpfen und meldet Rekordzahlen an Hilfssuchenden. An einem Wochenende vor Kurzem suchten mehr als 4.500 Haushalte nach einer Notunterkunft, was die NIHE dazu veranlasste, ihre Notunterkünfte zu erweitern. Die Situation hat bei lokalen Wohltätigkeitsorganisationen und Gemeindevorstehern erhebliche Bedenken hinsichtlich der Angemessenheit der verfügbaren Unterstützung für Obdachlose geweckt.
Kritik von karitativen Organisationen
Die People’s Kitchen, eine Wohltätigkeitsorganisation aus Belfast, die Obdachlosen hilft, hat die Reaktion des NIHE auf die Krise scharf kritisiert. Laut Gründer Paul McCusker haben viele Menschen, die um Hilfe bitten, keine andere Wahl, als im Freien zu übernachten, da die verfügbaren Mittel fehlen. Er betonte die Dringlichkeit der Situation und stellte fest, dass das NIHE seinen gesetzlichen Verpflichtungen, angemessene Unterstützung zu leisten, nicht nachkomme.
McCusker betonte, wie schwerwiegend die Obdachlosigkeit in Belfast sei, und erklärte, das derzeitige System sei nicht ausreichend, um schutzbedürftige Menschen auf der Straße zu schützen.
Als Reaktion darauf verteidigte das NIHE seine Maßnahmen. Ein Sprecher gab an, dass man nicht glaube, seiner Pflicht, Obdachlosen zu helfen, nicht nachgekommen zu sein. Man wies darauf hin, dass die schweren Überschwemmungen durch Sturm Bert am Wochenende die Probleme noch verschärft hätten.
Herausforderungen bei Unwettern
Das NIHE berichtete, dass extreme Wetterbedingungen zu einem überwältigenden Zustrom von Menschen geführt hätten, die Nothilfe suchten. Allein an einem Tag wandten sich 76 Menschen an den Bereitschaftsdienst – ein deutlicher Anstieg gegenüber den üblichen 20. Sie gaben zu, dass mindestens vier Personen direkt von Überschwemmungen betroffen waren.
Der Sprecher versicherte, dass seine Teams während der gesamten Krise vor Ort aktiv im Einsatz waren und unermüdlich daran arbeiteten, den Bedürftigen zu helfen.
In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach vorübergehender Unterbringung dramatisch gestiegen. Die Zahl der Unterbringungen stieg von 4.527 im Jahr 2020 auf 16.943 im Jahr 2023, was die größeren Herausforderungen bei der Wohnraumversorgung in Nordirland widerspiegelt. Derzeit sind über 30.000 Haushalte als obdachlos registriert.
Blick in die Zukunft: Den Wohnungsbedarf decken
Während die Diskussionen über Winterhilfe und Notbetten weitergehen, treffen sich Aktivisten diese Woche mit dem Department for Communities (DfC). Das Ziel ist klar: zusätzliche Mittel für diejenigen zu sichern, die in den kälteren Monaten obdachlos sind.
Der Programmentwurf der Stormont-Regierung betont, dass mehr Sozialwohnungen und bezahlbarer Wohnraum eine entscheidende Priorität für die Zukunft seien. Angesichts der anhaltenden wetterbedingten Herausforderungen und der steigenden Zahl von Obdachlosen sind dringend wirksame Lösungen erforderlich, um dieser wachsenden Krise in der Wohnungslandschaft Nordirlands zu begegnen.