Herausforderungen für Wales Rugby unter Gatland
Der walisische Rugbyverband steht nach einem düsteren Jahr, das von einer Niederlagenserie von zwölf Spielen geprägt war, an einem Scheideweg. Cheftrainer Warren Gatland, der trotz zunehmender Kritik in sein Amt zurückgekehrt ist, steht vor großen Herausforderungen, da er eine Mannschaft wiederbeleben will, die Schwierigkeiten hatte, Tritt zu fassen. Mit nur sechs Siegen aus 24 Spielen seit seiner Rückkehr im Dezember 2022 wächst der Druck auf Gatland, während er sich auf kritische Diskussionen über seine Zukunft vorbereitet.
Eine gnadenlose Herbstkampagne
Der jüngste Rückschlag kam während eines Spiels gegen Südafrika, wo Wales in Cardiff eine 45-12-Niederlage erlitt. Diese Niederlage krönte eine sieglose Saison 2024 und setzte die Rekordniederlagenserie des Teams fort. Angesichts dieser Leistung hat Gatland im Gegensatz zu seiner vorherigen Haltung nach den Six Nations im März von einem Rücktritt abgesehen, erwartet jedoch eine Entscheidung bezüglich seiner Amtszeit nach der Herbstüberprüfung der Welsh Rugby Union (WRU).
Gatland betonte, dass Veränderungen und eine Zusammenarbeit mit regionalen Vereinen notwendig seien, um Verbesserungen im walisischen Rugby zu erreichen. Er betonte, dass mutige Entscheidungen für den zukünftigen Erfolg unerlässlich seien.
Während sich die WRU-Führungskräfte auf Anfragen von Mitgliedsclubs bei ihrer bevorstehenden Jahreshauptversammlung vorbereiten, wird die Diskussion über professionellen Rugby in Wales immer dringlicher. Die Notwendigkeit von Investitionen in die Nachwuchsförderung und nationale Akademien wurde wiederholt als entscheidender Faktor zur Leistungssteigerung genannt.
Blick in die Zukunft: Eine neue Ära?
Trotz der jüngsten Rückschläge konzentriert sich Gatland weiterhin auf sein 150. Spiel als Trainer beim Auftaktspiel der Six Nations gegen Frankreich am 31. Januar. Der Schlüssel zu dieser Vorbereitung wird die Verbesserung der körperlichen Verfassung seines Teams sein, das das ganze Jahr über Schwierigkeiten hatte, mit stärkeren Teams mitzuhalten. Da viele junge Spieler ihr Debüt geben – 15 Spieler ohne Länderspielerfahrung wurden allein in diesem Jahr eingesetzt – war die Lernkurve steil.
Gatland räumte hinsichtlich der aktuellen Lage ein, dass der Wiederaufbau Zeit und Geduld erfordert. Er merkte an, dass in früheren Zyklen schrittweise Übergänge zwischen den Mannschaften möglich waren, dieses Mal jedoch aufgrund der erheblichen Fluktuation erfahrener Spieler besondere Herausforderungen bestehen.
Während ehemalige Spieler Bedenken über Gatlands Position geäußert haben, haben sich die aktuellen Kadermitglieder hinter ihn gestellt und deuten darauf hin, dass man optimistisch in die Zukunft blicken kann. Er glaubt, dass es Hoffnung auf zukünftige Verbesserungen gibt, wenn das Team aus seinen Erfahrungen gegen hochkarätige Gegner wie Südafrika lernen kann.
Während Wales diese turbulente Zeit durchmacht, ist es klar, dass strukturelle Veränderungen in der Rugby-Verwaltung und der Spielerentwicklung für den langfristigen Erfolg von entscheidender Bedeutung sind. Das Engagement zur Förderung von Talenten durch robuste Akademien könnte sehr wohl darüber entscheiden, ob Gatlands Vision verwirklicht werden kann – oder ob ein weiteres Kapitel in der geschichtsträchtigen Geschichte des walisischen Rugby geschrieben werden muss.