Fehlerhafte Untersuchung zum Tod von Katie Simpson löst Empörung aus
Der Police Service of Northern Ireland (PSNI) hat bei seinen Ermittlungen zum tragischen Tod der Springreiterin Katie Simpson erhebliche Mängel eingeräumt. In einer kürzlichen Erklärung gab der stellvertretende Polizeichef Con Davy Beck zu, dass die Reaktion der Polizei auf die Bedenken im Zusammenhang mit Simpsons Tod unzureichend war. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Berichts des Ombudsmanns, in dem die anfängliche Handhabung des Falles kritisiert wurde und behauptet wurde, dass die Erwartungen an Gerechtigkeit für ihre Familie nicht erfüllt worden seien.
Ermittlungsfehler hervorgehoben
Der Bericht des Ombudsmanns deckte mehrere schwerwiegende Versäumnisse während der Ermittlungen auf. Er betonte eine beunruhigende Tendenz der Ermittler, die Darstellung von Jonathan Creswell zu akzeptieren, der später wegen Mordes im Zusammenhang mit Simpsons Tod angeklagt wurde. Schon zu Beginn der Ermittlungen war der Polizei bekannt, dass Creswell zuvor wegen des Angriffs auf eine andere Frau verurteilt worden war, was Fragen zu ihrem Ermittlungsansatz aufwarf.
Der Bericht wies auf einen allgemeinen Mangel an Ermittlungsmentalität hin, der dazu führte, dass Simpsons Tod voreilig als Selbstmord eingestuft wurde – eine Einstufung, die mehrere Monate lang bestehen blieb.
Katies Mutter, Noleen Mullan, drückte während einer Pressekonferenz ihre Frustration aus und erklärte, dass die Verantwortlichen für die Misswirtschaft des Falles weiterhin nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Der Anwalt der Familie, Kevin Winters, beschrieb ihren Weg als „lang und schwierig“ und betonte, dass die Ergebnisse des Ombudsmanns zwar einen Fortschritt darstellten, sie aber auf ihrem Weg zur Gerechtigkeit noch viele Hürden zu überwinden hätten.
Konsequenzen und Ausblick
Die Ermittlungen zu Simpsons Tod führten auch zu Disziplinarmaßnahmen gegen drei in den Fall verwickelte Polizisten. Diese Maßnahmen hatten jedoch nur begrenzte Konsequenzen. Polizeipräsident Jon Boutcher räumte verschiedene Mängel bei der anfänglichen Handhabung des Falles ein und hat sich inzwischen bei Simpsons Familie entschuldigt.
Neben der Behandlung des Verhaltens der Polizei berichtete der Ombudsmann von laufenden Untersuchungen zu neuen Beschwerden im Zusammenhang mit diesem Fall. Dazu gehören Vorwürfe gegen Beamte und weitere Untersuchungen zum Umgang mit Beweismitteln nach Simpsons Tod.
Der Geschäftsführer des Ombudsmanns betonte, dass Katies Tod ohne die Bedenken aufmerksamer Personen innerhalb und außerhalb des PSNI wahrscheinlich als Selbstmord eingestuft worden wäre – und ihrer Familie somit jede Chance auf Gerechtigkeit verwehrt worden wäre.
Während diese Untersuchung weitergeht, dient sie als deutliche Erinnerung an systemische Probleme bei der Reaktion der Strafverfolgungsbehörden auf Fälle häuslicher Gewalt. Das Erbe der tragischen Geschichte von Katie Simpson erfordert nicht nur Rechenschaftspflicht, sondern auch die Verpflichtung zur Reform der Polizeiarbeit, um sicherzustellen, dass sich solche Versäumnisse nicht wiederholen.