Ermittlungsergebnisse zum Versagen der Polizei im Fall Katie Simpson
Der tragische Mord an der Springreiterin Katie Simpson beschäftigt die Familie noch immer, während sie auf die Ergebnisse einer kritischen Untersuchung wartet, die vom Büro des Polizeiombudsmanns durchgeführt wurde. Diese Untersuchung hat die Behandlung ihres Falles durch den Police Service of Northern Ireland (PSNI) unter die Lupe genommen und sich dabei insbesondere auf deren anfängliche Einschätzung konzentriert, wonach ihr Tod Selbstmord und kein Mord war. Die Ergebnisse sollen am Dienstag bekannt gegeben werden und erhebliche Versäumnisse bei der Untersuchung ans Licht bringen.
Übersehene Warnsignale und nachfolgende Gebühren
Katie Simpson, erst 21 Jahre alt und aus Tynan in der Grafschaft Armagh, starb 2020, nachdem sie ins Altnagelvin-Krankenhaus eingeliefert worden war, wo sie nie wieder zu Bewusstsein kam. Ihr Partner, Jonathan Creswell, 36, wurde des Mordes angeklagt, nachdem bei einer ersten Untersuchung zahlreiche Warnzeichen in Bezug auf ihre Beziehung nicht erkannt worden waren.
Obwohl Familienmitglieder zuvor Bedenken über Creswells Verhalten und seine frühere Verurteilung wegen eines gewalttätigen Angriffs im Jahr 2010 geäußert hatten, reagierten die Behörden nicht schnell genug. Creswell wurde im April tot zu Hause aufgefunden, während er auf seinen Prozess wartete.
Zusätzlich zu den gegen Creswell erhobenen Anklagen wurden drei Frauen der Beihilfe zu seinem Verbrechen beschuldigt und erhielten Bewährungsstrafen, weil sie bei der Vertuschung des Verbrechens mitgewirkt hatten.
Eingeständnis von Mängeln
Polizeipräsident Jon Boutcher hat offen zugegeben, dass die PSNI in der Anfangsphase ihrer Ermittlungen „eine Reihe von Mängeln“ aufwies. Bei einem Treffen mit Frau Simpsons Familie drückte er sein Bedauern über die Art und Weise aus, wie die Situation gehandhabt wurde, und stellte fest, dass die Polizei einen Mangel an professioneller Neugier an den Tag legte.
Die Untersuchung des Ombudsmanns begann im März 2021 und gipfelte in einem umfassenden 1.400 Seiten starken Bericht, der Fehlverhalten bei mehreren Beamten feststellte, deren Fälle inzwischen an die Abteilung für Berufsstandards des PSNI weitergeleitet wurden. Diese Untersuchung ergab sich aus Beschwerden der Familie von Frau Simpson, wonach ihr Tod nicht frühzeitig als möglicher Mord behandelt wurde.
Im Laufe der Entwicklung sollen weitere Beschwerden im Zusammenhang mit Frau Simpsons Fall eingegangen sein, die derzeit vom Ombudsmann geprüft werden. Darüber hinaus hat ihre Familie eine Zivilklage gegen die PSNI wegen ihres Umgangs mit diesem tragischen Vorfall eingereicht.
Während weiterhin nach Gerechtigkeit für Katie Simpson und ihre Angehörigen gesucht wird, erinnert uns dieser Fall daran, wie wichtig rechtzeitige und gründliche Ermittlungen sind, um gefährdete Personen vor häuslicher Gewalt zu schützen.
Die Betrachtung dieser Ereignisse gibt Anlass zur Hoffnung, dass derartige Tragödien zu systematischen Veränderungen in der Vorgehensweise der Strafverfolgungsbehörden führen können, um künftige Versäumnisse zu verhindern.