Nissan kündigt angesichts sinkender Umsätze Stellenabbau an
Nissan wird im Rahmen einer strategischen Initiative zur Bewältigung sinkender Verkaufszahlen in Schlüsselmärkten wie China und den USA weltweit rund 9.000 Stellen abbauen. Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden Wandel für den japanischen Autobauer dar, der seine weltweite Produktion um 20 % kürzen wird. Das Unternehmen hat noch nicht bekannt gegeben, welche Regionen oder Standorte von diesen Entlassungen betroffen sein werden, sodass viele Mitarbeiter über ihre Zukunft im Ungewissen sind.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Unternehmensumstrukturierung
Im Rahmen dieser Kostensenkungsstrategie hat Nissan seine Prognose für den Betriebsgewinn für 2024 nach unten korrigiert und prognostiziert einen Rückgang um 70 %. Diese Korrektur ist die zweite Abwärtskorrektur, die das Unternehmen innerhalb des Jahres vorgenommen hat und die die anhaltenden Herausforderungen auf dem Automobilmarkt widerspiegelt.
Nissans CEO Makoto Uchida betonte, dass diese Maßnahmen keine Reduzierung der Gesamtgröße des Unternehmens bedeuten. Vielmehr seien sie wesentliche Schritte zur Schaffung einer agileren und widerstandsfähigeren Organisation.
Um den Gürtel noch enger zu schnallen, kündigte Uchida neben Gehaltskürzungen für andere leitende Angestellte auch eine Gehaltskürzung von 50 % an. Nach dieser Nachricht verzeichnete die Nissan-Aktie am Freitagmorgen im Handel in Tokio einen Rückgang von mehr als 6 %.
Herausforderungen in Schlüsselmärkten
Nissan ist in China einem harten Wettbewerb ausgesetzt, wo lokale Hersteller wie BYD schnell an Boden gewinnen und die Preise drücken. Infolgedessen haben viele ausländische Autohersteller Mühe, ihren Marktanteil zu halten. Mark Rainford, ein in China ansässiger Branchenexperte, wies darauf hin, dass Nissans verzögerter Einstieg in das Segment der Elektrofahrzeuge seine Wettbewerbsposition negativ beeinflusst habe.
Zusätzlich zu den Herausforderungen in China hat Nissan auch mit schleppenden Verkäufen in den USA zu kämpfen, wo Inflation und steigende Zinsen die Nachfrage der Verbraucher nach Neuwagen gedämpft haben. Dieser Marktdruck hat viele Hersteller dazu veranlasst, die Preise zu senken – ein Schritt, der die Gewinnmargen weiter schmälert.
Trotz dieser Herausforderungen hält Nissan an seinen Zukunftsplänen fest. Im November letzten Jahres kündigte das Unternehmen eine Investition von 2 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Dollar) an, die in die Entwicklung von drei Elektrofahrzeugmodellen in seinem Werk in Sunderland zielen soll. Die Initiative umfasst die Produktion von Elektroversionen beliebter Modelle wie Qashqai und Juke sowie einer aktualisierten Version des Leaf.
Blick in die Zukunft
Nissan muss sich in diesem turbulenten Umfeld wichtige Entscheidungen über seine Betriebsstruktur und sein Produktangebot stellen. Die Fähigkeit des Unternehmens, sich schnell an veränderte Verbraucherpräferenzen und technologische Fortschritte anzupassen, wird für seinen Wiederaufstieg auf dem nationalen und internationalen Markt von entscheidender Bedeutung sein. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese Umstrukturierungsbemühungen Nissan erfolgreich als wettbewerbsfähigen Akteur in einer sich entwickelnden Automobilindustrie neu positionieren können.