Verbesserung der Zugänglichkeit von Flugreisen für Passagiere mit Behinderungen
Die Paralympics-Siegerin Baroness Tanni Grey-Thompson wurde zur Leiterin einer neu gegründeten Gruppe ernannt, die sich der Verbesserung des Flugverkehrs für Passagiere mit Behinderungen widmet. Die Aviation Accessibility Task and Finish Group der britischen Regierung zielt darauf ab, ein integrativeres Flugerlebnis zu schaffen und sich dabei den Herausforderungen der Barrierefreiheit vom ersten Buchungsvorgang bis zur Gepäckausgabe zu stellen.
Verkehrsministerin Louise Haigh wies auf die unzureichende Unterstützung hin, die behinderte Passagiere in der Vergangenheit erhalten haben, und betonte, dass die Servicestandards deutlich verbessert werden müssten.
Jüngste Vorfälle haben die Dringlichkeit dieser Initiative unterstrichen. Im September beschrieb der BBC-Sicherheitskorrespondent Frank Gardner, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ein beunruhigendes Erlebnis an Bord eines Fluges der Polish Airlines LOT, wo er mangels geeigneter Hilfsmittel zur Toilette kriechen musste. Zu Gardners Unbehagen kamen noch Gefühle der Demütigung hinzu, die allgemeinere systemische Probleme widerspiegeln, mit denen behinderte Reisende konfrontiert sind.
LOT Airlines gab an, dass sie an Bord keine Gangsitze zur Verfügung stellt – ein Service, den andere Fluggesellschaften wie British Airways und EasyJet standardmäßig anbieten. Gardner kritisierte diese Ungleichbehandlung als diskriminierend gegenüber behinderten Menschen, die von britischen Flughäfen aus reisen.
Systemische Herausforderungen angehen
Baroness Grey-Thompson selbst stand im August vor einer ähnlichen Herausforderung, als sie am Londoner Bahnhof King’s Cross auf Hilfe warten musste und gezwungen war, aus einem Zug „herauszukriechen“. Nach dem Vorfall drückte LNER sein Bedauern über die Situation aus und bestätigte, dass sie die Angelegenheit untersuchten.
Die neue Taskforce wird prominente Persönlichkeiten wie Sophie Morgan, Mitbegründerin von Rights on Flights, umfassen und wird noch in diesem Monat zu ihrer ersten Sitzung zusammenkommen. Die Aufgabe der Gruppe besteht darin, während einer neunmonatigen Überprüfungsphase umsetzbare Empfehlungen zur Verbesserung des Flugverkehrs auszuarbeiten.
Das Verkehrsministerium erklärte, dass diese Taskforce direkt mit Personen zusammenarbeiten wird, die über eigene Erfahrungen mit dem Fliegen mit Behinderungen verfügen, um sicherzustellen, dass ihre Meinung bei allen vorgeschlagenen Änderungen berücksichtigt wird.
Die Einbeziehung von Branchenvertretern großer Fluggesellschaften wie Jet2, Virgin Atlantic und Ryanair wird die Zusammenarbeit erleichtern, die darauf abzielt, Barrieren für behinderte Reisende zu identifizieren und zu beseitigen. Zu den Zielen der Gruppe gehört die Entwicklung sowohl kurzfristiger als auch langfristiger praktischer Lösungen, die von Fluggesellschaften und Aufsichtsbehörden umgesetzt werden können.
Eine Vision für Veränderung
Baroness Grey-Thompson bekundete ihr Engagement, gemeinsam mit behinderten Menschen und Branchenexperten an der Verbesserung der Zugänglichkeit im Flugverkehr zu arbeiten. Sie betonte, dass jeder Passagier während seiner gesamten Reise Respekt verdient.
Sophie Morgan betonte, dass diese Initiative ein wichtiger Schritt im Kampf für die Rechte behinderter Passagiere sei. Sie sagte, sie bedeute ein kollektives Eingeständnis früherer Defizite bei der Barrierefreiheit im Flugverkehr.
Während die Pläne unter der Führung von Baroness Grey-Thompson voranschreiten, herrscht in der Gemeinschaft und der Luftfahrtbranche Optimismus, dass bedeutende Veränderungen unmittelbar bevorstehen. Dieses Vorhaben gibt nicht nur Hoffnung auf ein besseres Flugreiseerlebnis, sondern auch auf einen breiteren gesellschaftlichen Fortschritt hin zu mehr Inklusivität für alle Reisenden.