Ein ehemaliger Waffenoffizier, der an der tragischen Erschießung von Jean Charles de Menezes beteiligt war, einem Mann, der irrtümlicherweise als Terrorist identifiziert wurde, wird seine Geschichte erstmals in einer demnächst erscheinenden Dokumentation erzählen. De Menezes, ein 27-jähriger Elektriker aus Brasilien, wurde am 22. Juli 2005 in der U-Bahnstation Stockwell im Süden Londons erschossen, nur wenige Wochen nach den verheerenden Bombenanschlägen vom 7. Juli, bei denen 52 Menschen ums Leben kamen.
Der Polizist wird in der Dokumentation „Shoot To Kill: Terror On The Tube“ von Channel 4 zu sehen sein. Es ist seine erste öffentliche Stellungnahme seit dem Vorfall. Alison Pomeroy, die Leiterin der Dokumentationsabteilung von Channel 4, äußerte ihre Hoffnung, dass der Bericht des Schützen Einblicke in eine der bedeutendsten Krisen in der britischen Polizeigeschichte geben würde. Sie betonte, dass seine Aussage der Öffentlichkeit helfen könnte, die komplexe Atmosphäre Londons in diesem Sommer zu begreifen.
Am Tag der Schießerei wurde de Menezes von Polizisten verfolgt, die ihn für einen Selbstmordattentäter hielten. Er wurde siebenmal in den Kopf und einmal in die Schulter geschossen. Dieses tragische Ereignis ereignete sich nur zwei Wochen, nachdem mehrere Selbstmordanschläge auf das Londoner Verkehrssystem gescheitert waren. Einen Tag nach de Menezes‘ Tod bestätigte Scotland Yard, dass er in keinerlei Verbindung zu terroristischen Aktivitäten stehe.
Der Dokumentarfilm soll die Sicht des Polizisten auf seine Rolle während dieses kritischen Vorfalls beleuchten und den enormen Druck untersuchen, dem die Strafverfolgungsbehörden während solch umstrittener Ereignisse ausgesetzt sind. Nach einer Untersuchung des Todes von de Menezes entschied die Staatsanwaltschaft 2006, dass keiner der Beamten angeklagt werden würde. Die Metropolitan Police wurde jedoch zu einer Geldstrafe von 175.000 Pfund und zur Zahlung von 385.000 Pfund an Kosten wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit verurteilt.
Die Ausstrahlung der Dokumentation ist für den 10. und 11. November geplant. In anderen lokalen Nachrichten wird Anfang nächsten Jahres ein Gymnastikzentrum geschlossen, nachdem sein Grundstückseigentümer das Grundstück an Bauträger verkauft hat. Außerdem werden die Dagenham Girl Pipers bei den diesjährigen Gedenkfeiern zum Remembrance Sunday ein letztes Mal auftreten und ihre Auflösung aufgrund mangelnden Interesses junger Mädchen am Dudelsackspiel bekannt geben.