Volkswagen hat die Schließung von mindestens drei Werken in Deutschland angekündigt, berichtete der Betriebsrat des bekannten deutschen Automobilherstellers. Quellen wie Bild und die Welt bestätigten die Nachricht. Daniela Cavallo, Vorsitzende des Volkswagen-Konzernbetriebsrats, gab im Rahmen einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg bekannt, dass der Vorstand die Schließung dieser Werke vorantreiben will. Er präzisierte außerdem, dass keine der derzeitigen Fabriken sicher sei und dass alle Standorte verkleinert würden. Dieses Szenario beunruhigt den Rat, da Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Kürzlich informierte das Unternehmen die Arbeitnehmer über diese Pläne.
Zu den am stärksten gefährdeten Werken gehört das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen wichtigen Auftrag von Porsche verloren hat. Derzeit beschäftigt Volkswagen in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, wobei fast die Hälfte der Neueinstellungen am Stammsitz in Wolfsburg konzentriert ist. Die Marke betreibt zehn Fabriken im Land: sechs befinden sich in Niedersachsen, drei in Sachsen und eine in Hessen. Im vergangenen September beschloss Volkswagen, ein seit über dreißig Jahren aktives Programm zur Arbeitssicherheit abzusagen.
Die IG Metall reagierte entschieden auf die Pläne des Unternehmens, bezeichnete die Situation als „einen tiefen Stich ins Herz“ der Volkswagen-Beschäftigten und bezeichnete die Werksschließungen als „inakzeptabel“. Die IG Metall hat davor gewarnt, dass es Konsequenzen haben wird, wenn das Unternehmen solche Projekte durchführt. Thorsten Gröger, Kreisgeschäftsführer der Gewerkschaft, sagte, die aggressiven Entscheidungen des Vorstands seien nicht tolerierbar und stellten einen Bruch mit den über Jahrzehnte etablierten Unternehmenswerten dar.
Nach Angaben des Betriebsrats sind an mindestens drei Standorten in Deutschland erhebliche Einschnitte und Schließungen geplant. Gröger betonte weiter, dass die Mitarbeiter von Volkswagen konkrete Antworten zur Zukunft des Unternehmens verdienten und nicht nur leere Versprechungen zur Erhaltung der Arbeitsplätze. Am Mittwoch findet in Wolfsburg ein neues Treffen zwischen VW und der Gewerkschaft statt, um Tarifverhandlungen zu besprechen; Gröger warnte, dass das Management mit den Konsequenzen seines Handelns rechnen müsse, wenn VW bei diesem Treffen seine negativen Absichten bestätigen sollte.
Laut Cavallo erwägt VW eine pauschale Senkung der Tarife um zehn Prozent und rechnet in den nächsten zwei Jahren nicht mit Erhöhungen. Wolfgang Büchner, Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz, betonte bei einer Pressekonferenz in Berlin zu dieser komplexen Situation, dass die schwierige Zeit für VW bekannt sei, aber auch, wie wichtig es sei, auf offizielle Klarstellungen des Unternehmens zu warten, bevor man eine endgültige Position beziehe.
Büchner machte darauf aufmerksam, dass die Kanzlerin bereits in den Wochen zuvor deutlich zum Ausdruck gebracht habe, dass die Unternehmensleitung Fehlentscheidungen vermeiden müsse, die sich auf die Arbeitnehmer auswirken könnten, und wie wichtig der Erhalt von Arbeitsplätzen in der aktuellen Situation sei