In der Morgan Library and Museum in New York kam es zu einer außergewöhnlichen Entdeckung: Ein unveröffentlichtes Manuskript von Chopin wurde zufällig unter einigen historischen Objekten in einem Safe gefunden. Der Musikkurator Robinson McClellan machte den Fund bei der Untersuchung verschiedener Artefakte. Bei seinen Recherchen fiel ihm ein beschädigtes Manuskript auf, auf dem ein interessanter Name stand: Chopin. Ohne Zeit zu verlieren, fotografierte er das Dokument und schickte es an Jeffrey Kallberg, einen Experten für den polnischen Komponisten an der University of Pennsylvania.

Kallberg sagte, er sei fassungslos: „So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.“ Nach sorgfältiger Prüfung bestätigte die Morgan Library, dass es sich um einen unbekannten Walzer von Chopin handelte, eine außergewöhnliche Entdeckung, die seit über fünfzig Jahren nicht mehr gemacht wurde. Das Manuskript stammt aus der Zeit zwischen 1830 und 1835, als Chopin erst zwanzig Jahre alt war.

Experten haben einige Besonderheiten des Werkes festgestellt: Obwohl es als vollständig gilt, ist der Walzer kürzer als andere Kompositionen des polnischen Meisters. Tatsächlich hat es nur 48 Takte und kann in etwa 80 Sekunden aufgeführt werden. Die Tonart, in der es geschrieben ist, ist a-Moll und es enthält auch eine dreifache Forte-Passage.

Chopin, oft als „der Dichter des Klaviers“ bezeichnet, starb 1849 im Alter von nur 39 Jahren in Paris. Diese Entdeckung bereichert das musikalische Erbe des Komponisten weiter und bietet die Möglichkeit, neue Nuancen seiner Kunst und jugendlichen Kreativität zu erkunden. Die Bedeutung der Entdeckung liegt nicht nur im historischen Wert des Manuskripts, sondern auch in dem Beitrag, den es zum Verständnis von Chopins musikalischer Entwicklung in seinen frühen Jahren als Komponist leisten kann. Die Musikwelt erwartet mit großem Interesse weitere Analysen zu diesem unveröffentlichten Werk, das sich als kostbares Juwel im Panorama der klassischen Musik erweisen könnte.